/ Frage | Thema | ||
Norman Zimmermann (Einzelkandidat) | Astrid Kaufmann (B90/GRÜNE) | Steven Günther-Scharmann (SPD) | Mitja Stachowiak, (Einzelkandidat) |
1.1 Wie haben Sie REG.eV bisher wahrgenommen? |
1 Eingangsfragen | ||
Er verbindet mit uns einen aktiven Verein in |
Sie verbindet mit uns einen aktiven Verein, dessen Veröffentlichungen sie liest und worüber auch in Fraktionssitzungen diskutiert wird. | Er verbindet mit uns einen aktiven und vielseitigen Verein mit begrüßenswert vielen Mitgliedern. | Er erwähnt den ersten Kontakt zu uns mit Fragen an den damaligen Bundestagskandidaten, die er gut fand. |
1.2 Was haben Sie selbst zur Eindämmung der Klimakrise unternommen? |
1 Eingangsfragen | ||
Er selbst hat 1997/1998 Solarthermie auf seinem Neubau und eine Zisterne installieren lassen. Es ist ihm wichtig, das Thema Klimakrise bzw. die Veränderungen des Klimas nicht isoliert zu betrachten, sondern Umwelt-, Natur-, Gewässer- und auch Landschaftsschutz gleichberechtigt zu sehen. | Sie hatte bereits früh – familiär bedingt - den ersten Kontakt zu Fragen des Klimas und der Energiewende. Die Geburt ihrer Kinder hat das Bewusstsein für die Zukunft der Kin-der erweitert. Sie trägt selbst zur Eindämmung der Klimakrise viel bei, indem sie ein Haus mit starker Dämmung und Nutzung von Geothermie, Fußbodenheizung, Solarthermie und Photovoltaik gebaut hat und bewohnt. Sie besitzt kein eigenes Auto, sie teilt es sich mit Eltern und Geschwistern und fährt viel Fahrrad. | Er hat durch seinen Vater als Jäger seit der Kindheit Naturschutz und Klima im Blick und verbindet den Beginn der Klimakrise mit der 80er Jahren, u.a. mit saurem Regen, Abholzung an Startbahn-West und Gründung der Grünen. Er hat kürzlich ein altes Haus verkauft und einen Neubau in Holz (aus Hessen) „Im Münkel“ mit Dach-PV + Batteriespeicher, Wärmepumpe und Zisterne errichten lassen . | Erstmals Kontakt zu Klimaschutz hatte er 2001 im Alter von 8 Jahren bei einer Rettungsboot-Demo des BUND in Bonn, Ende 2020 war er dann Mitbegründer der Klimaliste Darmstadt-Dieburg. Mit der selbst installierten PV-Dachanlage und Anteilen an einer Energiegenossenschaft trägt er selbst zum Klimaschutz bei. |
2.1 Welche wesentlichen Ziele wollen Sie in Roßdorf in den nächsten 6 Jahren erreichen |
2 Ziele von Kandidat*in in 2022-2028 | ||
Zum Wohle der Kommune miteinander über die anstehenden Themen umfassend und transparent mit allen Beteiligten zu kommunizieren, bevor Entscheidungen gefällt werden, liegt ihm am Herzen und ist für ihn von großer Wichtigkeit. Konkret wurde er mit einem Ortsentwicklungskonzept, mehr Verkehrssicherheit und Fortentwicklung des ÖPNV unter Infragestellung existierender „Diktate“ vom Landkreis. | Ganz oben steht das Thema intensive Auseinandersetzung mit Bürgerbeteiligung und Transparenz als Grundlage jeglicher Vorgehensweise innerhalb der Gemeinde(verwaltung). Sie hat erfolgreich etwa 20 Jahre Projektmanagement- und Führungserfahrung im Berufsleben mit teilweise vielen Projektbeteiligten in großen Firmen gesammelt und dabei die Moderations-prozesse gestaltet, auf die es ankommt, um ein optimales Ergebnis für alle Beteiligten zu erzielen. | Nach der anfänglichen Aussage, sie seien wegen wechselnder Mehrheiten im Gemeindeparlament nicht zu benennen, sprudelte dann doch einiges hervor, wie liebens- und lebenswertes Roßdorf, gute Versorgung mit Ärzten und ÖPNV, Digitalisierung in der Verwaltung, größere Bürgerbeteiligung, zeitgemäße Spielplätze, Bürgerbus, mehr Mitsprache bei Schulen. | Er äußerte eine Vielzahl von Ideen für Roßdorf wie Aufbau eines Wärmenetzes bei Straßensanierungen, begrenzte Nutzung von Biomasse beispielsweise in Form der Energiepflanze Silphie als Alternative zum auslaufenden Zuckerrübenanbau, Reaktivierung der Bahntrasse für Stadt-Land-Bahnen zum Schloss in Darmstadt sowie Regionalbahnen nach Frankfurt bei Erhalt der meisten Direktbuslinien im Ort, zusätzliche Windkraftanlagen mit bis zu 10 MW, PV-Freiflächenanlagen (in Roßdorf mangels landwirtschaftlich benachteiligter Flächen vmtl. schwierig, vielleicht als Agri-PV), PV-Dachanlagen (auf kleineren Dächern aber in den nächsten Jahren nicht prioritär) sowie mehr Sozialwohnungen.. Der letzte Punkt ist der einzige außerhalb von Klima und Energie. |
2.2 Nennen Sie uns die Reihenfolge nach Wichtigkeit | 2 Ziele von Kandidat*in in 2022-2028 | ||
keine Angabe | Sie betrachtet die Schwerpunkte Bürgerbeteiligung, Mobilität und Verkehr, Klima und vorausschauende Planung eher als gleichwertig | Alles wird als gleich wichtig betrachtet. | siehe Frage 3.2 |
3.1 Wissen Sie in etwa, welchen Anteil in Roßdorf Erneuerbare Energien haben? |
3 Energiepolitische Ziele 2022-2028 | ||
Nicht wirklich, ich schätze ca. 30% | Ich vermute 40-50% | Keine Schätzung | Wohl nicht mehr als 20% der Primärenergie. |
3.2 In welchem Sektor sehen Sie die größten Chancen, die Klimakrise einzudämmen | 3 Energiepolitische Ziele 2022-2028 | ||
In erster Linie lägen Aktionen auf diesem Gebiet in der Verantwortung eines jeden Bürgers, er würde aber diese Verantwortung weiter unterstützen, bzw. für gemeindeeigene Objekte diese Verantwortung auch übernehmen. Die größten Chancen sieht er bei Sanierungen im Wärmebereich mit Unterstützung auch durch die Gemeinde. | Die Frage des Klimaschutzes, der erneuerbaren Energien, einer Verkehrswende und einer nachhaltigen Ortskernentwicklung hin zu mehr Lebensqualität ist schon durch die Parteizugehörigkeit wichtig und bedarf regelmäßig messbarer Ziele. | Zu den größten Chancen in Roßdorf zur Eindämmung der Klimakrise werden die (bereits beschlossene) PV-Anlage auf der Rehberghalle mit Batteriespeicher, eine Anreizförderung der Gemeinde für PV-Anlagen und die Beseitigung von Schottergärten gesehen. Der Bau von PV-Freilandanlagen ist zu prüfen, vielleicht sogar als Genossenschaftsprojekt. | Er sieht den Stromsektor als einzigen, den man bis 2030 auf Erneuerbare umstellen kann, im Wesentlichen durch zwei neue Windräder. |
4.1 Wie stehen Sie zu einem weiteren naturverträglichen Ausbau der Windkraft? Würden Sie ein 3. Windrad im Vorranggebiet unterstützen? |
4 Standpunkte im Stromsektor | ||
Dazu fehlt mir derzeit die Phantasie, bei konkreter Anfrage: Unterstützung bei ergebnisoffener Diskussion | Grundsätzlich ja, aber nur nach einer intensiven Bürgerbeteiligung | Nein, Der Wald ist mir als Naherholungsgebiet zu wertvoll | Unbedingt, besser auch 4., ggf. mit Ausweitung des Vorranggebietes |
4.2 Können Sie sich für eine PV-Freiflächenanlage erwärmen? | 4 Standpunkte im Stromsektor | ||
Ja, unter Einbeziehung von Land- und Forstwirtschaft | Grundsätzlich ja, aber in Roßdorf wird wenig nutzbare Freifläche gesehen, sondern es sollten eher Parkplätze u. ä. verwendet werden, allenfalls noch Agro-PV als landwirtschaftliche Fläche zusammen mit PV-Anlagen | Ja, das ist zu prüfen | Ja, aber vermutlich nicht umsetzbar außer per sogenannter Agro-PV-Anlagen mit landwirtschaftlicher Nutzung |
4.3 Würden Sie eine PV-Pflicht in Bebauungspläne aufnehmen? | 4 Standpunkte im Stromsektor | ||
Ja, auf alle Fälle | Ja, aber das wird vermutlich für neue Bebauungspläne durch den Bund oder das Land geregelt sein | ja, aber neue Baugebiete sind in den nächsten 6 Jahren nicht erkennbar | Ja, das ist in Hessen rechtssicher |
4.4 Unterstützen Sie den baldigen Bau einer PV-Anlage für die Kläranlage Roßdorf? | 4 Standpunkte im Stromsektor | ||
Das wird unterstützt | Wenn, dann in einem Folgehaushaltsplan, jetzt ist erst einmal die Dachanlage auf der Rehberghalle dran | Das wird befürwortet | Ja, warum nicht? |
5.1 Was halten Sie von der Idee Vulkankraftwerk (Wärmespeicher im zu verfüllenden Krater des Roßbergs mit Niedertemperatur-Wärmenetz) | 5 Standpunkte im Wärmesektor | ||
Idee war mir bisher noch nicht bekannt, untersuchungswert, wenn Eigentümer des Geländes mitziehen | Ja, ein gutes Thema für die Energiewerkstatt, wenn sie denn endlich einmal startet | Die Idee ist mir nicht bekannt, klingt sehr abstrakt, daher keine Aussage | Ja, auf jeden Fall, denn kalte Nahwärme wird neben Luftwärmepumpen und einigen BHKW die dominierende Technologie für Gebäudeheizung |
5.2 Fortsetzung der Klimakarawane in den nächsten 6 Jahren | 5 Standpunkte im Wärmesektor | ||
Ja, ggf. auch aus dem Budget der Gemeinde | Ja, wenn es ein erfolgreiches Modell ist, Bürger für eine Gebäudesanierung zu gewinnen | Ja, ohne Wenn und Aber | Ja, wenn der Haushalt der Gemeinde es erlaubt |
5.3 Energetische Sanierung ALLER gemeindlichen Liegenschaften | 5 Standpunkte im Wärmesektor | ||
Das muss man angehen |
Das muss man angehen, ist aber abhängig von der zukünftigen Haushaltslage der Gemeinde | Ja, weitermachen wie bisher mit sukzessivem Vorgehen | Ja, bei Sozialwohnungen rentiert es sich besonders wegen kleinerer Wohnflächen |
6.1 Beschleunigung des Radwegeausbaus nach Darmstadt mit Fertigstellung 2022 oder Mitte 2023 | 6 Standpunkte im Verkehrssektor | ||
Ja unter Beachtung der Eigentumsverhältnisse, denn Radverkehr ist wichtig | Ja, es hilft den Auto- und Fahrradverkehr mehr ins Gleichgewicht zu bringen | Die Beschlüsse dazu sind bereits gefasst | Ja, denn mehr Radverkehr reduziert Autoverkehr |
6.2 Kurzfristige Einführung der Überholverbots von Zweirädern auf den engen Hauptdurchgangsstraßen (Darmstädter Str., Wilh.-Leuschner-Str., Dieburger Str., Hauptstr., Bruchwiesenstr.) | 6 Standpunkte im Verkehrssektor | ||
Der Verkehr in Roßdorf ist ein großes Thema, das alle Teilnehmer berücksichtigen muss |
Auch wenn die Breite ein Überholen bei Gegenverkehr wegen des Abstandes bereits nicht zulässt, kann es rechtlich geprüft werden | Ein Überholverbot an diesen Straßen halte ich für sehr bedenklich und für schwer durchsetzbar | Eine gute Lösung ist in Roßdorf schwierig, es könnte eine Möglichkeit sein |
6.3 Radwegeverkehrsplan (innerörtlich und überörtlich) für Roßdorf | 6 Standpunkte im Verkehrssektor | ||
Der Verkehr in Roßdorf ist ein großes Thema, das alle Teilnehmer berücksichtigen muss |
Das ist zwar angegangen, eine Be-schleunigung wird unterstützt | Nicht diskutiert, da bereits in Arbeit | Ja, das muss man machen |
7.1 Eigenes Budget in 3- bis 5-facher Höhe der Kosten der Stelle |
7 Standpunkte zur Klimaschutz-Managerin | ||
Kann erst beantwortet werden, wenn er im Amt ist |
Das durch die Grünen beantragte Budget wurde abgelehnt. , wohl aber die Zusage zur Dauerstelle. | Ein Budget für PV-Förderung und Beseitigung von Schottergärten hat hier den richtigen Platz, und die Dauerstelle wird von Steven Günther-Scharmann gewünscht. | Die Bedeutung der Klimaschutz-Managerin entsteht über ein Budget. |
7.2 Bedeutung der Stelle durch Strukturänderung im Organigramm | 7 Standpunkte zur Klimaschutz-Managerin | ||
Kann erst beantwortet werden, wenn er im Amt ist |
Eine Änderung des Organigramms kann hier nicht entschieden werden, es ist vorher verwaltungsrechtlich zu prüfen | Eine Zusammen-führung von Umwelt und Klima ist vorstellbar | Eine Änderung im Organigramm bedarf einer genaueren Betrachtung. Eine unbefristete Stelle hält Mitja Stachowiak für sinnvoll. |
7.3 Schaffung einer Dauerstelle | 7 Standpunkte zur Klimaschutz-Managerin | ||
Die Dauerstelle wird von ihm angestrebt | Die Zusage zur Dauerstelle kann gegeben werdem | Eine Dauerstelle wird ihm gewünscht | Eine unbefristete Stelle hält er für sinnvoll |
8.1 Werden Sie dafür sorgen, dass der Parlamentsbeschluss zur Einrichtung der Energiewerkstatt umgehend umgesetzt wird? |
8 Abschluss | ||
Die Frage wurde von uns beantwortet durch die Mitteilung einer geplanten Einladung im 1. Quartal 2022 | Die Frage wurde von uns beantwortet durch die Mitteilung einer geplanten Einladung im 1. Quartal 2022 | Die Frage wurde von uns beantwortet durch die Mitteilung einer geplanten Einladung im 1. Quartal 2022 | Die Frage wurde von uns beantwortet durch die Mitteilung einer geplanten Einladung im 1. Quartal 2022 |
8.2 Wie stehen Sie generell zur Einrichtung einer echten Bürgerbeteiligung? | 8 Abschluss | ||
Ist für ihn ein Grundsatz seiner Arbeit mit Hinweis auf seine erfolgte Umfrage zur Bürgermeisterwahl. Ein zu etablierender Prozess war nicht erkennbar | Bürgerbeteiligung ist Bestandteil der von ihr angestoßenen interfraktionellen Zusammenarbeit, ein Prozess wurde skizziert | Sie sollte erfolgen, wenn sie angebracht ist. Die Gemeindevertreter dürfen nicht obsolet werden. In der Form der repräsentativen Demokratie haben die Bürger Ihre Stimme an die gewählten Gemeindevertreter abgegeben, was die Frage nach dem Sinn einer Bürgerbeteiligung erlaubt | Zur Einführung einer wirklichen Bürgerbeteiligung sollte in vielen Fragen erfolgen, z.B. bei der Erweiterung des Windparks auf dem Tannenkopf |
Unser Versuch einer Wertung der Ergebnisse aus energiepolitischer Sicht und zur Eignung der Kandidaten als Leiter der Gemeinde Roßdorf
1. Energiepolitische Sicht
Angesichts einer Klimakrise, in der wir uns unzweifelhaft befinden, fällt es uns bei zwei Personen besonders schwer zu glauben, dass ihnen der Ernst der Lage bewusst ist und welche Rolle eine Gemeinde dabei spielt. Wer den Naturschutz als besonders wichtig darstellt und Werbung damit macht, wenn nicht einmal ein Hektar Wald auch mit seiner Hilfe nachgepflanzt wird, der vielleicht in 30 Jahren zur CO2-Senke für eines der Treibhausgase wird, verkennt die Bedeutung. Der enorme Energieverbrauch auch in Roßdorf ist nun mal die Hauptursache für die Krise.
Ferner hatten wir erwartet, dass sich alle Kandidaten auf unserer Webseite umgesehen haben, bevor sie zu uns ins Interview kommen. Auch hier fallen die gleichen Kandidaten auf, insbesondere zur Frage 5.1 zu Vulkan-Kraftwerk. Und wer sich mit dem Thema ein wenig beschäftigt hätte, dem sollte bekannt sein, dass die Verteilung des Energieverbrauchs auf die Sektoren Strom, Wärme und Verkehr etwa 20:50:30 ist. Gerade auf den Sektor Wärme ist der Schwerpunkt zu legen und nicht auf die Stromerzeugung, auch wenn in Roßdorf trotz 2 Windkraftanlagen immer noch ein hoher Nachholbedarf besteht.
Und beim Thema Verkehr bekommt man den Eindruck, dass man niemandem weh tun möchte. Dabei ist der Autoverkehr zusätzlich laut, erzeugt giftige Abgase (auch E-Autos bringen einen erheblichen CO2-Rucksack aus der Batterie-Herstellung mit) und benötigen Stellfläche, die in Städten - auch in Roßdorf - oft in Straßen nicht vorhanden ist. Verbirgt sich dahinter die Duldung des Gehwegparkens hier im Ort zu Lasten der Fußgänger und deren Sicherheit?
Betrachten wir noch den Sektor Strom. Wer sich ein wenig damit beschäftigt hätte, der würde sowohl Photovoltaik (PV) als auch Windkraft, z.B. als Bürger-Windkraft, weiter ausbauen. Wir benötigen unbedingt beides, nämlich PV für den Mehrbedarf tagsüber und Windkraft für den Bedarf nachts und auch in der dunklen Jahreszeit, in der zum Glück die höchsten Erträge anfallen. Den beiden Naturkandidaten sei gesagt, dass der Wald in Roßdorf auch mit Nachpflanzungen ganz verschwinden wird, wenn wir die Klimakrise (verursacht durch den unmäßigen Energieverbrauch) nicht bald in den Griff bekommen. Und das Wichtigste muss in der Amtszeit von 2022 bis 2028 passieren!
2. Eignung der Kandidaten als Leiter der Gemeinde Roßdorf
Was müssen wir vom Amtsinhaber an der Spitze einer Kommune erwarten?
a) Zum einen ist eine Verwaltung zu leiten, die mit ca. 160 Bediensteten mindestens eine weitere Führungsebene hat, die neben den weiteren Bediensteten einen Handlungsfreiraum brauchen und weniger hierarchisch als kollegial agieren sollten. Der Leiter muss mit Ihnen gemeinsam ein Team bilden und eher moderieren als sich überall einzumischen. Dazu braucht man Erfahrung.
b) Die Bürger erwarten einen Zugang zur "Amtsleitung" und dass ihre Sorgen und Anregungen bearbeitet werden (Bürgernähe). Das bringt uns zur Bürgerbeteiligung, die klare Regeln erfordert. Es reicht nicht aus, nur auf Kontakte zu Vereinen oder gar innerhalb der eigenen Partei o.ä. zu setzen. Fachkundige Bürger, die in Kommissionen tätig sind, sind keine echte Bürgerbeteiligung und wenn, dann sehr schmalspurig. Das Land Hessen hat das schon lange erkannt und knüpft an Fördergelder bereits seit einiger Zeit eine breite Bürgerbeteiligung.
c) Ein Bürgermeister braucht auch selbst Visionen. Man kann so etwas nicht über Umfragen erhalten. Bisher wurde beispielsweise nicht einmal der Versuch unternommen, für den seit 2018 gültigen integrierten Klimaschutzplan als erste Maßnahme ein Leitbild zu entwickeln. So etwas betrachten wir als Zukunftsvision.
Es lohnt sich also, unsere Interviews der vorherigen 4 Artikel noch einmal kritisch zu lesen und dem VRM-Forum am 02.03.2022 um 19 Uhr zuzuhören (www.echo-online.de).
Claus Nintzel, Vorstand REG.eV