Zusammen mit den Vorschlägen 2 bis 4 wurde dieser Themenvorschlag an Bürgermeisterin Christel Sprößler am 11.04.2019 übergeben. Der Text lautet:
Der Krater des Roßbergs, der durch den Basaltabbau in vielen Jahrzehnten entstanden ist, soll
demnächst mit Einstellung des Tagebaus in den nächsten ca. 25 Jahren verfüllt werden. Soweit
bekannt, sammelt sich in dem Trichter nur Oberflächen- und kein Grundwasser. Ferner ist der
größte Teil des Grund und Bodens des Trichters im Besitz der Gemeinde Roßdorf.
Dies sind zwei gewichtige Punkte, um über eine Tiefenbohrung am Boden des Trichters
nachzudenken mit dem Ziel, ein Geothermie-Kraftwerk an dieser Stelle (außerhalb des
Trichters) zu errichten und den Anteil an regenerativer Wärmeenergie in Roßdorf signifikant zu
erhöhen. Der dritte gewichtige Punkt könnte sein, dass genau an dieser Stelle wegen des
ehemaligen Vulkans die Erdkruste in der Tiefe eine Erhebung ausweist und die erforderliche
Temperatur in geringerer Tiefe als anderswo erreicht wird. Zudem erspart der vorhandene
Trichter mit seiner Zuwegung bis zum tiefsten Punkt einen Teil der Bohrstrecke.
Daraus resultiert der Vorschlag, den Gedanken weiter zu untersuchen und dafür Mittel
bereitzustellen.
Ergänzung vom 16.07.2019 nach dem Treffen mit Prof. Dr. Ingo Sass, Professor für
Geothermie an der TU Darmstadt, Institut für Angewandte Geowissenschaften:
Prof. Sass sieht im Gegensatz zur Ursprungsidee eine weitaus bessere Idee in der Nutzung des
Kraters für Speicherzwecke von Wärme. Zur Energiegewinnung kann eine Tiefenbohrung
genutzt werden (außerhalb des Kraters mit Schrägbohrung), aber auch Solarthermie-Module in
der Nähe des Kraters. Die Nutzer wären – wie oben auch – über ein Nah- oder Fernwärmenetz
anzubinden. Eine Kühlung von Gebäuden in den Sommermonaten wäre über den Speicher
genauso möglich. Da der Krater in Stufen angelegt ist, kann man dies für ein Ausbaukonzept in
mehreren Schritten nutzen, d.h. zunächst mit einer kleinen Teilleistung des Wärmespeichers für
die unterste Sohle (kleiner Kegel) und zwei weiteren Steigerungsstufen. Auch wenn der heutige
Krater als abgedichtet gelten mag, empfiehlt er dennoch eine Isolierschicht. Als
Speichermedium könnte man gut minderwertigen Basalt verwenden, aber auch andere Stoffe
mit hoher Festigkeit.
Prof. Sass sieht gute Möglichkeiten, dass sich die Speicherlösung rechnet, weil es sich um eine
Verfüllung handelt, die gut „steuerbar“ und planbar ist und die Hohlräume zur Ein- und
Ausspeicherung der Wärme leicht herstellbar sind. Der heutige Betreiber könnte gar einen
Mehrwert erzielen. Für die Planungskosten sieht er gute Möglichkeiten einer Förderung bis zu
100%.