Am 19.02.2017 habe ich folgenden Erfahrungsbericht an alle Hausbesitzer verteilt, die sich zu Dachbesichtigungen bei REG.eV angemeldet haben:
Liebe Interessierte am „Sonnendach“,
es ist mir ein Anliegen und auch ein Vergnügen, von der kürzlich erfolgten Besichtigung meines Daches zu berichten. Ich erhielt nämlich den Anruf einer Firma aus Bayern, die mit den gleichen Argumenten, die ich Ihnen und Euch vorgetragen hatte, um den Bau von Photovoltaik warb. Und sie wollte unbedingt jemanden vorbeischicken, um sich mein Dach anzusehen. Also tat ich ahnungslos und nahm den kostenlosen Besuch an. Bevor allerdings jemand erschien, bekam ich noch etliche Anrufe, jeweils von verschiedenen Rufnummern. Das machte mich stutzig, wurde aber jedes Mal erklärt.
Letztlich erschien zum Ortstermin pünktlich ein smarter junger Mann, der einen kurzen Blick auf mein Dach warf und es für geeignet hielt. Auf die Frage, ob meine Süd-West-Fassade, die zur Renovierung ansteht, auch genutzt werden könnte, verwies er auf den Feinmaß-Techniker der Firma. Nach einem Blick auf das Nord-Ost-Dach hielt er dies auch noch für geeignet, näheres jedoch vom Feinmaß-Techniker. Allerdings war er der Meinung, dass beide Dachhälften nur einen Wechselrichter benötigen.
Dann ging es (für ihn endlich) ins Haus. Hier warf er noch einen kurzen Blick auf den Zählerschrank, der noch einen Zählerplatz frei hat. Weitere Details würde der Feinmaß-Techniker klären. Dann konnte der Energiefachberater (lt. Visitenkarte) sein Werbewissen anbringen. Über eine Papieraufsteller-Präsentation erläuterte er das Wichtigste. Irgendwie hatte er wohl durch meine Fragen mitbekommen, dass ich mich schon mit dem Thema beschäftigt hatte und kürzte den Vortrag etwas ab.
Und dann wurde gerechnet. Alle Preise sind selbstverständlich NETTO-Preise. Der Berater kalkulierte zunächst mit 12 Modulen zu je 260 Watt Peak für insgesamt 3,12 kWp. Er unterstellte 1000 Sonnenstunden pro Jahr und einen Eigenverbrauch von 80%. Daraus ergaben sich 672 EUR/Jahr an Eigennutzersparnis und 82 EUR/Jahr an Überschuss-Stromverkauf, in 20 Jahren macht dies 15.080 EUR ohne und 22.620 EUR mit konservativer Stromkostensteigerung von 50% in 20 Jahren. Dagegen stellte er eine Investitionssumme von 14.490 EUR. Auf meinen Einwand hin, ich wolle doch – wie vorher gesagt – gar keinen Batteriespeicher, setzte er den Eigenverbrauch auf 40%, ermittelte in 20 Jahren 12.200 EUR auf der Haben- und 8500 EUR auf der Soll-Seite (Investition). Das ergibt 2725 EUR pro kWp! Für 4 kWp auf dem Dach nannte er noch die Investitionssumme von 10.000 EUR, d.h. stolze 2.500 EUR pro 1 kWp als Komplett-Leistung. [Ergänzung: und dennoch wurde von einer Rendite von 7 bis 8% gesprochen]
Dafür verwendet die Firma lt. deren Aussage nur hochwertige Produkte (Webseite „Wir verwenden nur TÜV geprüfte Produkte von deutschen Herstellern!“):
Als kostenloser Service wurden die folgenden Schritte offeriert:
Für die Schritte nach der erfolgten Beratung ist ein Vertrag abzuschließen, der jedoch nicht zur Ansicht ausgehändigt wurde. Angeblich bleiben die genannten Schritte auch dann kostenlos, wenn man von einem Rücktrittsrecht Gebrauch macht.
Einer der vielen Anrufe hatte die Frage nach der Finanzierung. Hier hatte ich geantwortet, dass keine Finanzierung gewünscht ist. Dennoch sagte der Energiefachberater vor Ort, dass der Finanzierungsberater ins Haus kommen wird. Das war dann das letzte Tröpfchen, dass zu einer Ablehnung des kostenlosen Service geführt hat.
Ach ja, wer dennoch mit der Firma ein Sonnendach bauen möchte, der melde sich bitte. Bei Auftragsbestätigung erhalte ich einen Wertgutschein über 250 EUR. Was, einen Wertgutschein? Dann müsste ich ja auch dort kaufen. Dann bitte nicht!
Herzliche Grüße
Claus Nintzel