Regenerative Energie: Deutsche Windkraftanlage im Wald in Baden-Württemberg, Foto: https://foto.wuestenigel.com/regenerative-energie-deutsche-windkraftanlage-im-wald-in-baden-wurttemberg/ by Marco Verch under Creative Commons 2.0
von efe
Die Diskussion über Windkraft im Wald wird oft kritisch geführt. Doch auch Windräder im Wald können eine sinnvolle Lösung im Kampf gegen den Klimawandel sein. Förster Winfried Seitz, meint, dass der Wald „mit Windrädern besser zurechtkommt als mit dem Klimawandel.“
Der Text ist entnommen von Windkraft Böblingen (Windkraft BB), die Informationen zur Windenergienutzung mit dem besonderen Augenmerk auf den Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg bereitstellen.
In deren Faktensammlung greift Windkraft BB Themen auf, die falsch oder gezielt ungenau dargestellt werden. Windkraft BB versucht, Beiträge allgemeinverständlich darzustellen und aufzuklären.
1. Windkraft schützt vor den Folgen des Klimawandels und unterstützt die Energiewende
Der Klimawandel setzt den Wäldern massiv zu, mit zunehmenden Stürmen und Dürreperioden. An einigen Standorten z.B. zum Teil auch im Spitalwald in Kuppingen/Haslach haben die Bäume ohnehin keine Überlebenschancen. Die Windkraftanlagen bieten hier nicht nur eine Möglichkeit zur CO2-Reduktion, sondern stabilisieren die Waldflächen langfristig und schützen sie vor weiteren Schäden. Förster Seitz betont: „Wenn wir den Wald schützen wollen, müssen wir gegen den Klimawandel vorgehen.“ Die Windkraft leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz und zum Waldschutz.
2. Geringer Eingriff in den Wald und nachhaltige Nutzung der Flächen
Für den Aufbau der Windräder sollen im Spitalwald in Kuppingen/Haslach bestehende, geschotterte Waldwegen genutzt werden, die auch für Holzabfuhr von 40-Tonnern bereits befahren werden. Es ist lediglich eine geringe Verbreiterung der Wege um 1 Meter erforderlich. 1000 bis 2000 Festmeter Holz müssen für 7 Windräder gefällt werden – das sind nur 15-20 % der jährlichen Holzernte im betroffenen Spitalwald. Der Förster könnte diese Menge also nach eigener Aussage leicht an anderen Stellen des Waldes sparen. Es würde kein Baum mehr gefällt, also sowieso jedes Jahr! Die nachwachsende Holzmenge beträgt jährlich 14.000 Festmeter.
Durch den Spitalwald führt eine laute Landstraße, die den Wald 7 ha gekostet hat – das Doppelte an Fläche, das 7 Windräder beanspruchen würden.
3. Naturschutz
Die Windkraftprojekte müssen unter Berücksichtigung von Naturschutzkriterien geplant werden. Sollten Bedenken bezüglich des Lebensraums von Tieren oder Pflanzen auftreten, können die Standorte angepasst werden. Beispielhaft ist der Vorschlag des Försters Winfried Seitz: er schlägt das Verschieben eines Standorts mit einem erfolgreichen Totholzkonzept vor, um den Naturschutz zu wahren – und trifft auf Zustimmung der Verwaltung.
Fazit
Der Eingriff in die Natur ist auch im Wald grundsätzlich vertretbar, und die Windkraft hilft, den Wald vor den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels zu schützen, während sie gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet.
Quellen:
Gäubote 25.11.2024 „Viel Transparenz statt Geheimniskrämerei“ (Karlheinz Reichert)
Kreiszeitung Böblingen, 24.11.2024: https://www.krzbb.de/inhalt.rundgang-zu-geplanten-windraedern-bei-herrenberg-foerster-wald-kommt-mit-windraedern-besser-zurecht-als-mit-klimawandel.1b2222c8-6934-4b70-947f-8e1b8a4aacf4.html