Das beim Windenergieausbau als Isolator verwendete Treibhausgas Schwefelhexafluorid (SF6) stellt keinen großen Einfluss auf die CO2-Bilanz dar.
Zunächst einmal ist Schwefelhexafluorid geruchloses, ungiftiges und ziemlich stabiles Gas. Es reagiert sehr träge, löst sich nicht in Wasser und lässt sich auch nicht anzünden. Diese Stabilität bedeutet aber auch, dass sich das Gas nur sehr langsam in der Natur abbaut. Die Halbwertszeit liegt bei 3000 Jahren. Obendrein ist SF6 schwerer als Luft und kann damit wie eine Flüssigkeit von einem Behälter in einen anderen gefüllt werden.
Diese Eigenschaften machen SF6 quasi zu einem idealen Schutzgas. Man benutzt es in verschiedenen elektrischen Bauteilen. Es sichert Umspannwerke genauso wie Windturbinen. Das ist aber nicht die einzige Verwendung. Es dient ebenso dazu, Magnesiumschmelzen von der Umgebungsluft zu trennen. Auch in der Medizin, in der Augenheilkunde und als Ultraschallkontrastmittel ist es zu finden. Früher benutzte man es sogar in Schallschutzfenstern, Autoreifen und Sportschuhsohlen
Der große Vorteil ist gleichzeitig das Fatale an SF6: die Stabilität. SF6 ist ein äußerst potentes Treibhausgas. Ein Kilogramm SF6 wirkt wie 25.184 Kilogramm CO2. Bei gut 29.000 Windkraftanlagen an Land käme da einiges zusammen. Doch besieht man die Zahlen im großen Ganzen, schrumpft der Effekt. So sind es über den Daumen nur drei Kilogramm SF6 pro Anlage. Es können natürlich auch sieben Kilo sein. Was im Vergleich zu Umspannwerken, die bis zu mehreren Tonnen SF6 verwenden, wenig ist.
Pro Jahr beträgt die Verlustrate ein halbes Prozent. Zudem muss das Gas nach Abbau der Anlage aufgefangen werden. Das heißt, dass selbst bei einem Totalverlust von drei Kilogramm SF6 ein CO2-Äquivalent von 75 Tonnen in die Atmosphäre gelangt. Pro Jahr spart ein Windrad rund 10.000 Tonnen CO2 ein. Das heißt, die Emission von SF6 wäre schnell wieder ausgeglichen.