Die Wärmepumpen-Mythen betreffen alle Arten von Wärmepumpen, im wesentlichen jedoch die weit verbreiteten Luft-Wasser-Wärmepumpen.
Als Quelle dienten grundsätzlich einige Links zu Mythen im Internet, die Sie am Ende der Mythen finden.
Einige Mythen enthalten eigenes Wissen vom Bearbeiter Claus Nintzel als Ergänzung.
Das Spektrum der Mythen ist umfangsreich. Daher wurden für die schnellere Suche die MYTHEN in diese Kategorien eingeteilt:
1 Kategorie Klima- und Umweltschutz
2 Kategorie Stromnetz
3 Kategorie Wärmepumpe im Gebäudebestand
4 Kategorie Gesetzliche Regelungen
5 Kategorie Heizkosten
Der Begriff Wärmepumpe wird ab jetzt mit WP abgekürzt.
Falsch.
„Bald reißen wir alle Wärmepumpen wieder heraus!“ Dieser Satz hat sich in den Köpfen vieler Menschen eingebrannt. Er schreckt ab und symbolisiert die vermeintlich klimaschädliche Wirkung der modernen Heizungslösung. In der Praxis zeigt sich jedoch ein anderes Bild: Die graue Energie sinkt mit klimafreundlichen Kältemitteln drastisch, Sonderkommandos zur Entsorgung sind nicht nötig und wenn ein Bauteil kaputt geht, lässt es sich in vielen Fällen problemlos austauschen
Nein, nur wenn eine Wärmepumpe noch kein Propan als Kältemittel hat.
Die graue Energie beschreibt, wie viel Energie ein Produkt im Laufe seines Lebens verbraucht – von der Herstellung über die Verwendung bis hin zur Entsorgung. Kritiker gehen davon aus, dass moderne Wärmepumpen hier besonders schlecht abschneiden. Grund dafür sind zahlreiche Komponenten sowie die Kältemittel.
Der erste Punkt trifft dabei auf alle zentralen Heizsysteme gleichermaßen zu. Denn unabhängig davon, ob eine Wärmepumpe oder eine Gasheizung Wärme erzeugt: Rohre, Pumpen und Heizflächen sind immer nötig, um thermische Energie zu verteilen und an die Räume zu übertragen.
Kältemittel sind tatsächlich ein Kritikpunkt – vor allem früher weit verbreitete fluorierte Kohlenwasserstoffe (F-Gase) wie R-410A, das um den Faktor 2088 klimaschädlicher ist als die gleiche Menge CO2. Das gilt allerdings nur dann, wenn es in die Atmosphäre gelangt. Da Wärmepumpen hier mit geschlossenen Systemen arbeiten, passiert das bei fachgerechter Entsorgung nicht. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die sogenannte F-Gase-Verordnung schädliche Kältemittel sukzessive verbietet und Vorgaben zur Förderung bei dem Einsatz natürlicher Kältemittel bessere Konditionen versprechen.
Schon heute sind oft natürliche Kältemittel im Einsatz, die ein sehr geringes Treibhauspotenzial aufweisen, beispielsweise Propan, auch R290 genannt, dass keinerlei schädliche Industriechemikalien (PFAS) enthält.
Falsch.
Die CO2-Emissionen einer Wärmepumpe hängen stark davon ab, wie der genutzte Strom erzeugt wird. Stammt er – wie bei echtem Ökostrom üblich – aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne oder Wasserkraft, ist der CO2-Ausstoß von Wärmepumpen sehr gering und umweltfreundlich (siehe Abbildung 1). Selbst wenn der Strom aus konventionellen Quellen stammt, ist der CO2-Wert einer Wärmepumpe immer noch geringer als der von Heizsystemen, die fossile Brennstoffe nutzen.
Abbildung 1: PV, Öko-Strom und WP; Quelle: heizsparer.de
Laut Agora Energiewende, einer Denkfabrik, die nach Lösungen für die Energiewende in Deutschland sucht, kann eine Luftwärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,1 im aktuellen Strommix CO2- Einsparungen in Höhe von 41 Prozent erzielen. (Die JAZ gibt die tatsächliche Effizienz im realen Betrieb an und wird erst nach Einbau der konkreten Wärmepumpe ermittelt). Selbst bei einer JAZ von 2,5 liegt die CO2-Minderung bei 27 Prozent. Und in Kopplung mit einer PV-Anlage lassen sich CO2-Emissionen (und Stromkosten) der Wärmepumpe weiter senken wie auch mit einer besseren JAZ bei effizienten WP (siehe Abbildung 2).
Abbildung 2: Das Traumpaar aus effizienter WP und PV; Quelle: heizsparer.de
Falsch.
Wärmepumpenanlagen arbeiten nicht geräuschlos. Das trifft vor allem auf Luftwärmepumpen zu, welche die Außenluft mit einem Ventilator ansaugen, um dieser Wärme zu entziehen. Bei modernen sind die Geräusche jedoch kaum hörbar. Denn diese erzeugen im Abstand von vier Metern einen Lärmpegel von nur 35 dB(A), der mit leisem Flüstern vergleichbar ist. Optimal auf- und eingestellt bleiben Beeinträchtigungen also aus (siehe Abbildung 3). Wichtig ist auch, dass die Platzierung der WP an einer Stelle im Garten, die durch eine Holzverkleidung oder eine Hecke ein wenig Abschirmung schafft, häufig auch ausreicht, damit sich Nachbarn nicht gestört fühlen – denn: was man/frau nicht sieht, hört sie auch nicht… (Das erzählen unsere Fachhandwerker uns häufig.)
Abbildung 3: Schall-Emissionen bei WP reduzieren; Quelle: heizsparer.de
Nein. Diese Aussage stimmt neuerdings nicht mehr.
Die meisten Werkstoffe lassen sich heute fachgerecht entsorgen oder sogar recyceln. Das trifft auf die verwendeten Kunststoffe genauso zu, wie auf metallische Werkstoffe und Komponenten der Elektrik. Gleiches gilt für viele Kältemittel. Diese lassen sich häufig aufbereiten oder recyceln. Ist das nicht möglich, werden sie fachgerecht zerstört und thermisch verwertet. Für Propan trifft das als natürliches Kältemittel nicht zu.
Nein. Diese Aussage stimmt neuerdings nicht mehr.
Denn Wärmepumpen sowie Klimaanlagen und Kühlschränke früherer Generationen setzten häufig auf Kältemittel mit hohem GWP. Der Wert beschreibt das Global Warming Potenzial (Potenzial, zur globalen Erwärmung beizutragen) und damit den Faktor, um den ein Stoff schädlicher ist als die gleiche Menge CO2. Moderne Systeme setzen jedoch auf natürliche Kältemittel wie Propan (R-290). Dieses hat ein GWP von 3 und ist damit wesentlich schonender als R-410A, das früher häufig zum Einsatz kam und einen GWP-Wert von über 2.000 aufweist. Für die schrittweise Umstellung sorgt neben der F-Gase-Verordnung auch die Förderung der Wärmepumpe, die mit natürlichen Kältemitteln besser ausfällt bzw. diese ab 2028 voraussetzt.
Diese Aussage ist teilweise wahr.
So handelt es sich bei Propan (natürliches Kältemittel mit der Abkürzung R-290) zum Beispiel um einen brennbaren Stoff, der zusammen mit Luftsauerstoff eine explosive Atmosphäre schafft. Aber: Kältekreisläufe sind geschlossen und darüber hinaus mit sehr geringen Kältemittelmengen gefüllt. Die modernen WP enthalten je nach Leistung und Hersteller bis zu 1,5 Kilogramm Propan. Das ist deutlich weniger als in einer typischen 11-kg-Gasflasche zum Grillen und stellt nahezu keine Gefahr dar.
Zudem werden Monoblock-WP nur außen aufgestellt. Damit bleibt der Kältemittelkreislauf immer außerhalb des Hauses und die Gefahr einer explosiven Atmosphäre im Haus ist quasi gebannt.
Wärmepumpenheizungen benötigen neben Umweltenergie auch Strom aus dem öffentlichen Netz, um Häuser mit Wärme zu versorgen. Kritiker behaupten, dass das zu einer immensen Belastung für die elektrische Infrastruktur und damit auch zu Blackouts führt. Kommt es zu einer sogenannten Strommangellage, könnte es dann kalt bleiben, weil Versorger Wärmepumpen den Strom zuerst abdrehen. Unsere Antworten auf die folgenden Mythen zeigen, dass sich das in der Praxis anders darstellt und die modernen Wärmeerzeuger als intelligente Verbraucher sogar von Vorteil für die Energiewende sind.
Das stimmt nicht.
Denn jeder, der einen Hausanschluss beantragt, muss die benötigte elektrische Leistung angeben. Gleiches gilt beim Nachrüsten von Wärmepumpen, wenn diese eine gewisse Leistungsgrenze überschreiten. Netzbetreiber nutzen die Informationen, um die eigenen Kapazitäten zu prüfen, bevor sie dem Anschluss zustimmen. Blackouts, zu denen es allein durch den Einbau von Wärmepumpen kommt, sind damit so gut wie ausgeschlossen. Geht es um den Ausbau erneuerbarer Energien, sind in der deutschen Energieinfrastruktur aber tatsächlich einige Nachbesserungen nötig. Vor allem die Themen Energiespeicherung und Digitalisierung spielen dabei eine große Rolle.
Ja, aber eingeschränkt.
Wärmepumpen sind intelligente Stromverbraucher, die sich sehr flexibel steuern lassen. So können sie bei einem Überangebot von Strom elektrische Energie in Wärme umwandeln und dezentral im Haus speichern. Das funktioniert zum Beispiel in Wasserspeichern oder direkt im Baukörper – etwa bei einer Fußbodenheizung. Wird es durch hohe Lasten oder geringe Energieangebote knapp im Stromnetz, können Versorger Wärmepumpen vorübergehend drosseln. Zweimal am Tag lässt sich die Leistung dabei für maximal zwei Stunden auf 4,2 kW absenken, wofür Sie eine Entschädigung erhalten. Um die sogenannten EVU-Sperren zu überbrücken, sorgen Regelsysteme zuvor für vollgefüllte Speicher. Im Haus wird es also nicht kalt. Anschlussnehmer bekommen häufig günstigere Stromangebote und für unsere Stromnetze ist die hohe Flexibilität ein großer Mehrwert.
Das stimmt.
Es trifft gleichermaßen auf alle Heizlösungen zu. Denn ohne Strom funktionieren weder Steuergeräte noch Brenner oder Pumpen. Einzige Ausnahme sind Kaminöfen für Scheitholz, stromlose Pelletöfen sowie Heizungsanlagen mit einer Notstromversorgung über Generator oder Photovoltaik.
Wärmepumpenheizungen benötigen neben Umweltenergie auch Strom aus dem öffentlichen Netz, um Häuser mit Wärme zu versorgen. Kritiker behaupten, dass das zu einer immensen Belastung für die elektrische Infrastruktur und damit auch zu Blackouts führt. Kommt es zu einer sogenannten Strommangellage, könnte es dann kalt bleiben, weil Versorger Wärmepumpen den Strom zuerst abdrehen. Unsere Antworten auf die folgenden Mythen zeigen, dass sich das in der Praxis anders darstellt und die modernen Wärmeerzeuger als intelligente Verbraucher sogar von Vorteil für die Energiewende sind.
Neubauten haben mittlerweile eine so gute Wärmedämmung, dass sich WP immer eignen. WP haben sich bereits als Standardlösung etabliert, im Jahr 2021 entschieden sich etwas mehr als die Hälfte (53,9 %) der Bauherren in Ein- und Zweifamilienhäusern bereits für eine Wärmepumpe als primären Wärmeerzeuger.
Falsch.
Damit sich eine Wärmepumpe lohnt, muss sie mit einem geringen Stromeinsatz viel Heizwärme bereitstellen. Voraussetzung dafür ist, dass die Temperaturen der Wärmequelle und des Heizsystems nah beieinanderliegen. Erstere hängt dabei von der Art der Wärmepumpe ab (Luft, Erdreich oder Wasser) und ist nur begrenzt zu beeinflussen. Anders bei der Temperatur im Heizsystem: Die sogenannte Vorlauftemperatur hängt neben dem Dämmstandard vor allem auch von den Heizflächen ab. Je größer diese sind, desto mehr Wärme kommt bei niedrigen Heizwassertemperaturen im Haus an – ein Grund, aus dem Fußbodenheizungen für gute Voraussetzungen sorgen. In vielen Altbauten genügt es aber, einige Heizkörper zu tauschen, um die Wärmepumpe effizient zu betreiben. Das ist oft schnell erledigt und deutlich günstiger als eine aufwendige Komplettsanierung.
Und effiziente Luft-Wasser-WP erreichen einerseits genügend hohe Vorlauftemperaturen und haben mittlerweile einen ähnlichen oder höheren Wirkungsgrad wie bei den Wärmequellen Erdreich und Wasser.
Falsch.
Beim Einbau einer Wärmepumpe bleiben alle vorhandenen Heizungsleitungen erhalten. Grundsätzlich ist auch die Kombination von Wärmepumpen und herkömmlichen Heizkörpern kein Problem. Lediglich reine Luft-Luft-Wärmepumpen eignen sich nicht für die Verwendung mit Heizkörpern, da diese eine spezielle Lüftungsanlage benötigen.
In der Regel muss also tatsächlich nur die Technik im Heizraum ausgetauscht werden. Wer den etwas günstigen Heizstrom nutzen möchte, benötigt zudem einen zusätzlichen Zähler bei weiteren Zählergebühren.
Falsch.
Diese Behauptung entspricht nicht der Realität. Richtig ist, dass die Heizung nicht für jedes Gebäude geeignet ist. Ausschließen lässt sich der effiziente Betrieb einer Wärmepumpe im Altbau jedoch nicht. Denn wie im vorherigen Abschnitt erklärt, genügen oft schon einige neue Heizkörper, um günstige Voraussetzungen zu schaffen. Ob das im Einzelfall so funktioniert, prüft ein Heizungsbauer oder Energieberater individuell.
Achten Sie darauf, dass der Energieberater und der Heizungsbauer die effizienten Luft-Wasser-WP kennen bzw. anbieten und einbauen.
Falsch.
Auch das ist ein Mythos, der in der Praxis immer wieder widerlegt wird. So lässt sich ein Mehrfamilienhaus zum Beispiel mit einer Großwärmepumpe oder einer Kaskadenanlage beheizen (siehe Abbildung 4). Bei Kaskaden handelt es sich um mehrere Wärmepumpen, die ein Gebäude gemeinsam mit Wärme versorgen. Eine intelligente Regelung schaltet die verschiedenen Wärmeerzeuger dabei zu oder ab – je nachdem, wie viel Wärme gerade erforderlich ist.
Abbildung 4: WP-Kaskade für Mehrfamilienhäuser; Quelle: heizsparer.de )
Etwa 40% der Wohnfläche in Deutschland entfällt auf Mehrfamilienhäuser (MFH). Dreiviertel davon sind Gebäude mit drei bis zwölf Wohneinheiten. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Wärmepumpen auch stärker in Mehrfamilienhäusern zum Einsatz kommen – im Neubau und in Bestandsgebäuden. Es bieten sich verschiedene Möglichkeiten an (siehe Abbildung 5). Zahlreiche Beispiele aus europäischen und asiatischen Ländern in unterschiedlichen Klimazonen und mit verschiedenen städtebaulichen Gegebenheiten unterstreichen dies: (https://heatpumpingtechnologies.org/annex50/case-studies/)
Abbildung 5: Möglichkeiten des WP-Einsatzes bei Mehrfamilienhäusern; Quelle: ( MYTHOS 15: Für Wohnungen mit Etagenheizung eignet sich die WP nicht +
Falsch.
Geht es um die Einhaltung der GEG-Vorgaben, stellen einzeln beheizte Wohnungen ihre Besitzer vor große Herausforderungen. Bewältigen lassen sich diese zum Beispiel mit dem Einbau einer Zentralheizung oder der Installation dezentraler Luft-Luft-Wärmepumpen. Bei Letzteren handelt es sich um Split-Klima- Anlagen zum Erhitzen der Luft. Diese lassen sich ohne größere Umbauarbeiten aufstellen, in Betrieb nehmen und effizient betreiben. Ein weiterer Vorteil: Luft-Luft-Wärmepumpen reagieren sehr schnell und präzise auf geänderte Temperaturanforderungen. Sie lassen sich dadurch bedarfsgerecht und besonders sparsam betreiben.
Bedingt falsch.
Geht es um die Einhaltung der GEG-Vorgaben, stellen einzeln beheizte Wohnungen ihre Besitzer vor große Herausforderungen. Bewältigen lassen sich diese zum Beispiel mit dem Einbau einer Zentralheizung oder der Installation dezentraler Luft-Luft-Wärmepumpen. Bei Letzteren handelt es sich um Split-Klima- Anlagen zum Erhitzen der Luft. Diese lassen sich ohne größere Umbauarbeiten aufstellen, in Betrieb nehmen und effizient betreiben. Ein weiterer Vorteil: Luft-Luft-Wärmepumpen reagieren sehr schnell und präzise auf geänderte Temperaturanforderungen. Sie lassen sich dadurch bedarfsgerecht und besonders sparsam betreiben.
Als Zentralheizung eignet sich wiederum besser eine Luft-Wasser-WP.
Falsch.
Dabei handelt es sich um einen Mythos. Denn hohe Vorlauftemperaturen lassen sich mit der modernen WP zuverlässig bereitstellen. Möglich ist das mit Hochtemperatur-Wärmepumpen, die das Kältemittel stärker komprimieren als üblich. Sie bringen den Vorlauf auf über 70 Grad Celsius und eignen sich für wenig sanierte Altbauten sowie gewerblich genutzte Anlagen. Ob sich die Technik lohnt, lässt sich im Rahmen einer individuellen Beratung abklären. Denn das hängt von zahlreichen Faktoren ab.
Falsch.
Da größere Heizflächen mehr Wärme an den Raum übertragen, haben Flächenheizsysteme wie die Fußbodenheizung Vorteile. Sie sind aber keineswegs die einzige Lösung. Ebenso gut geeignet sind Flächenheizungen, die an der Decke oder der Wand verbaut sind – oder auch reguläre Heizkörper, die großflächig dimensioniert sind. Bei wenig Fläche sind spezielle Wärmepumpenheizkörper geeignet, deren Leistung durch kleine Ventilatoren auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen hoch ausfällt.
Falsch.
Diesen Mythos hört man häufig, wenn es um die Funktion der Luft-Wasser-Wärmepumpe geht. Denn diese macht Energie aus der Luft zum Heizen nutzbar. Ist es draußen sehr kalt, steigt der Strombedarf und Kritiker vermuten, dass die Leistung nicht ausreichen könnte. Bei einer individuell ausgelegten Heizung ist das allerdings nicht der Fall. Diese hat ausreichend Reserven, um die Wohlfühltemperatur im Haus an sehr kalten Tagen zu halten.
Wärmepumpen funktionieren auch bei Frost. Das liegt an ihrer Funktionsweise: Sie entziehen dem Erdboden, der Luft oder dem Grundwasser Wärme, mit der ein Kältemittel zum Verdampfen gebracht wird. Der Dampf wird dann in einem Kompressor verdichtet, dadurch auf eine höhere Temperatur gebracht und in den Heizkreislauf eingespeist. Weil die Temperatur von Erdreich, Luft und Wasser aber selbst im Winter höher liegt als die des Kältemittels, funktioniert das sogar bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich.
Dabei spielen zwei Fragestellungen eine Rolle. Zum einen: Können Wärmepumpen eigentlich die in Bestandsgebäuden notwendigen Vorlauftemperaturen liefern? Und zum anderen: Wie hoch sind die tatsächlich notwendigen Vorlauftemperaturen in der Praxis?
Eine detaillierte Antwort auf die erste Frage ist von vielen Aspekten –zum Beispiel der Art des Kältemittels oder des Kompressors – abhängig. Pauschal kann man sagen, dass Standard-Wärmepumpen ohne Probleme eine Vorlauftemperatur von 55° bis 60°C erreichen können. Das ist ein eher konservativer Richtwert. So genannte “Hochtemperaturwärmepumpen” für den Einsatz in Wohngebäuden können ca. 65° bis 70°C erzielen (in Industrie und Gewerbe ist dieser Begriff dagegen für Wärmepumpen reserviert, die über 100°C erreichen). Auf dem Markt sind auch Geräte verfügbar, die 75°C erreichen können – zum Beispiel Wärmepumpen mit dem natürlichen Kältemittel Propan. Die erste Frage lässt sich also mit „ja“ beantworten: die heutigen Wärmepumpen sind allein (ohne den zusätzlichen direktelektrischen Heizstab) in der Lage, die in der Regel notwendigen Temperaturniveaus zu erreichen.
Die Ergebnisse aus einem umfangreichen Feldmonitoring von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden (Ein- und Zweifamilienhäuser), das am Fraunhofer ISE durchgeführt wurde, haben unter anderem gezeigt, dass die erreichte mittlere Effizienz der Geräte relativ hoch liegt. Für manche auf den ersten Blick wahrscheinlich sogar überraschend hoch.
Bei der Auswertung der Messdaten, gab es noch eine Überraschung: die relativ niedrigen mittleren Vorlauftemperaturen. Nach tiefergehender Analyse sind die Forscher auch auf die – oft als notwendig erachteten – hohen Vorlauftemperaturen gestoßen. Und zwar nur an den kältesten Tagen und nur bei einigen Wärmepumpenanlagen. Diese Tage waren allerdings so selten, dass sie auf die Gesamteffizienz der Anlagen kaum einen Einfluss hatten. Selbst bei unsanierten Wohngebäuden mit alten Heizkörpern mussten Wärmepumpen eine Vorlauftemperatur von lediglich ca. 55°C erzielen, um eine angenehme Raumwärme zu gewährleisten.
Abbildung 6: Auswertung der Messdaten mit Überraschungen; Quelle: © Fraunhofer ISE
Das beschriebene Phänomen kann anhand der Grafik in Abbildung 6 erklärt werden. Prinzipiell gilt: je tiefer die Außentemperatur (die horizontale Achse) desto höher die Heizkreistemperatur (orange Linie) und desto niedriger die Effizienz der Wärmepumpe (grüne Linie). Entscheidend für die mittlere (Jahres-) Effizienz ist, wann (bei welchen Temperaturen) der Großteil der Wärme bereitgestellt wurde (blaue Fläche). Zu 75-90% wird die erforderliche Heizwärme bei moderaten Außentemperaturen bereitgestellt. Dabei sind die erforderlichen Vorlauftemperaturen nicht sehr hoch, was zu guten Effizienzen führt.
Zusammenfassend sind zwei Schlüsse zu ziehen. Erstens sind Wärmepumpen in der Lage, auch hohe Heizkreistemperaturen zu liefern, wie sie an sehr kalten Tagen notwendig sind. Und zweitens sind gar nicht die maximalen, sondern die mittleren Heizkreistemperaturen für die Gesamteffizienz ausschlaggebend. Das heißt, Wärmepumpen können auch in Bestandsgebäuden die benötigte Wärme mit zufriedenstellender Effizienz bereitstellen.
Nein.
Das trifft nicht auf alle Wärmepumpenheizungen zu. Auch wenn die Effizienz der Anlagen mit fallender Außentemperatur sinkt, lassen sich auch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt noch Leistungszahlen von etwa 3-4 erreichen. Das heißt, dass die Wärmepumpe mit einer Kilowattstunde Strom rund 3-4 Kilowattstunden Heizwärme bereitstellt (siehe Abbildung 7). Wie die Leistungszahl bei verschiedenen Gegebenheiten (Temperaturen) ausfällt, ist im Datenblatt der jeweiligen Heizung zu lesen.
Abbildung 7: WP brauchen Strom zum Heizen und nutzen ihn gut; Quelle: heizsparer.de
Übrigens: Nirgendwo in Europa sind mehr Wärmepumpen in Betrieb als in Schweden und Norwegen. Also genau dort, wo Europa am kältesten ist.
Dass eine Luftwärmepumpe regelmäßig vereist, ist ganz normal.
Grund dafür ist das Kältemittel, das am Verdampfer Wärme der Außenluft aufnimmt. Unterschreitet es den sogenannten Taupunkt der Luft, kondensiert Wasser. Die feinen Tröpfchen sammeln sich am Verdampfer bzw. an der Außeneinheit und vereisen bei niedrigen Temperaturen.
Moderne Wärmepumpen haben verschiedene Strategien für diesen Umstand. Sie tauen das Eis in regelmäßigen Abständen ab und sorgen dafür, dass die gesamte Leistung erhalten bleibt.
Die effiziente WP von LAMBDA wendet die 3K-Technologie an. Sie beinhaltet eine auf den Wärmefluss optimierte Strömungsmechanik, die den Wärmeübergang um das 4- bis 6fache verbessert. Somit wird die Verdampfungstemperatur des Kältemittels erhöht, welche im Schnitt nur 3° Kelvin unter der Energiequellen-Eintrittstemperatur liegt. Die höhere Verdampfungstemperatur führt zu einer geringeren Kompressionsarbeit des Verdichters. Zudem wird die Vereisung des Luftwärmetauschers stark verzögert – mit dem Ergebnis von deutlich verringerten Betriebskosten!
Falsch.
In der Regel ergibt es nur selten Sinn, die Wärmepumpe manuell auszuschalten. Doch heißt das nicht, dass das Gerät dauerhaft in Betrieb ist.
Falsch.
Die Technologie der Wärmepumpe ist nicht neu. Bereits vor über 100 Jahren entdeckten Wissenschaftler*innen die Technik in Anlehnung an die Entwicklung von Kühlgeräten. Seit dem letzten Jahrhundert sorgen Wärmepumpen bereits für ein warmes Zuhause in Gebäuden aller Art. Die Technik ist also ausgereift. Allerdings wird sie immer weiterentwickelt, um ein noch effizienteres Arbeiten zu ermöglichen.
Dass die Technik neu und unerforscht sei, lässt sich damit wahrlich nicht bestätigen. Und die Effizienz wurde immer weiter gesteigert.
Falsch.
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe hängt von vielen Faktoren ab. Neben den Temperaturverhältnissen sind das die Eigenschaften des Heizsystems und die Gewohnheiten der Nutzer. Ein allgemeingültiger Wert lässt sich damit also nicht angeben. Um dennoch ein realistisches Bild vermitteln zu können, finden sich verschiedene Angaben in den Datenblättern der Heizgeräte. Zum einen sind das Leistungszahlen (coefficient of performance kurz COP) bei unterschiedlichen Temperaturen, zum anderen saisonale Leistungszahlen (seasonal COP kurz SCOP) für verschiedene Klimabereiche. Letztere beschreiben die durchschnittliche Leistungszahl über ein Jahr und sind mit der individuellen "Jahresarbeitszahl (JAZ)" vergleichbar Moderne WP summieren den Stromverbrauch und die erzeugte Wärmemenge auf. Der Quotient aus beidem nach einem Jahr bildet die JAZ. Da die örtlichen Gegebenheiten und das eigene Heizverhalten und der Warmwasserverbrauch sehr unterschiedlich ausfallen, lassen sich die Werte nur standardisiert ermitteln. Eine individuelle Beratung zeigt darauf aufbauend, ob sich die Technik im Einzelfall lohnt.
Gerade die beiden Hersteller LAMBDA und OVUM aus Österreich haben in der Praxis bewiesen, dass sie hohe Wirkungsgrade erreichen.
Falsch.
Wärmepumpen haben weitere Funktionen: WP können kühlen und heizen. Hier werden Verdampfer und Verflüssiger je nach Einstellung umgekehrt. Wärmepumpen können also auch kühlen.
Man unterscheidet dabei zwischen aktivem und passivem Kühlen. Bei aktivem Kühlen wird dem Raum über die Wärmepumpe kälteres Wasser als die Raumtemperatur zugeführt. Bei einer passiven Kühlung entzieht die Luft-Luft-Wärmepumpe dem Raum die heiße Luft und gibt sie nach draußen wieder ab.
Falsch.
Genau wie andere Wärmeerzeuger haben auch Wärmepumpen im Durchschnitt eine Lebensdauer von über 15 Jahren. In Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit liegt die rechnerische Nutzungsdauer sogar bei 20 Jahren (VDI 2067). Das entspricht der theoretischen Lebensdauer einer Gasbrennwerttherme und ist s sogar mehr als bei Gasbrennern mit Gebläse und Zubehör (12 Jahre nach VDI 2067). Fallen in der Zwischenzeit Bauteile aus, lassen sich diese in der Regel reparieren oder ersetzen. Das gilt für die Wärmeübertrager genauso wie für den Verdichter und die elektronischen Komponenten der Anlage.
Im Gegensatz zu fossilen Heizungen sind die WP nahezu wartungsfrei und verursachen auch keine regelmäßigen Gebühren beim Schornsteinfeger für Messungen und Kaminkehrung (siehe Abbildung 8).
Abbildung 8: bei WP sind die Betriebskosten hauptsächlich Stromkosten; Quelle: heizsparer.de
Das neue “Heizungsgesetz” sei ein Wärmepumpen-Gesetz, das nahezu keine anderen Lösungen zulasse. Diese Behauptung ist seit Bekanntwerden der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) immer wieder zu hören. Ein Blick in den Gesetzestext zeigt jedoch, dass das nicht ganz stimmt. Wir klären auf.
Falsch.
Das entspricht nicht dem Inhalt des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Denn ab 2024 sind auch andere Heizsysteme zulässig, die auf regenerative Energien setzen. Dazu gehören Biomasseheizungen, Solaranlagen sowie spezielle Brennstoffzellenheizgeräte. Bis zur Fertigstellung der kommunalen Wärmeplanung dürfen Verbraucher sogar neue Öl- und Gasheizungen einbauen. Diese sind dann allerdings Schritt-für-Schritt auf erneuerbare Energien umzustellen. Ähnlich verhält es sich, wenn in der eigenen Region ein Wasserstoff- oder ein Fernwärmenetz geplant ist. Im ersten Fall erlaubt die Regierung die Installation von H2-Ready- Gasbrennwertheizungen (und fördert diese anteilig). Wenn in Zukunft der Anschluss an ein Wärmenetz erfolgt, kommt übergangsweise jede Heizung infrage. Bereits installierte WP können weiter betrieben werden.
Falsch.
Der Energieausweis zeigt, wie hoch der Energiebedarf oder -verbrauch eines Gebäudes ist. Er hat die Aufgabe, Mieter, Käufer sowie Eigentümer über den energetischen Zustand eines Gebäudes aufzuklären und ist ausschließlich informativ. Auch wenn die Wärmepumpe im Energieausweis für bessere Ergebnisse sorgen kann. Sie ist keine Pflicht, um das Dokument zu erhalten.
Der erste Punkt trifft dabei auf alle zentralen Heizsysteme gleichermaßen zu. Denn unabhängig davon, ob eine Wärmepumpe oder eine Gasheizung Wärme erzeugt: Rohre, Pumpen und Heizflächen sind immer nötig, um thermische Energie zu verteilen und an die Räume zu übertragen.
Falsch.
Das ist ein Mythos. Es drohen allerdings Bußgelder, wenn die Pflichten des GEG nicht eingehalten werden. Ein Beispiel dafür ist die Austauschpflicht für 30 Jahre alte Öl- oder Gas-Standardheizkessel. Wer mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik heizt, muss die Heizung nicht tauschen. Das Gleiche gilt für Hausbesitzer, die eine Wohnung im Ein- oder Zweifamilienhaus bereits am 01. Februar 2002 als Eigentümer selbst bewohnten.
Falsch.
Hierbei handelt es sich um eine irreführende und nicht belegbare Behauptung. Ein solches Vorgehen plant die Regierung nicht. Zudem wäre es nicht plausibel, da Wärmepumpen mit einer Leistungszahl von etwa 3 oder mehr weniger Strom aus dem Netz beziehen als andere elektrische Heizsysteme. Als intelligente und gut steuerbare Verbraucher kommen Wärmepumpen dem Stromnetz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien sogar zugute. Bei elektrischen Direktheizungen ist das nicht der Fall.
Falsch.
Wenn neben der Wärmepumpe ein weiterer Wärmeerzeuger (zum Beispiel Gas- oder Ölkessel) die Heizwärme liefert, ist von "bivalenten" oder hybriden Systemen die Rede. Dieser Beitrag beschreibt, wann Hybridanlagen in Betracht gezogen werden - aus ökologischen oder aus Kostengründen. Die dargestellten Vergleiche zeigen, dass Hybridanlagen aus ökologischen Gründen bereits jetzt im Vergleich zu einem reinen Wärmepumpenbetrieb nicht sinnvoll sind. Die Betriebskostenbetrachtung weist bei den heutigen Preisen zwar noch einen gewissen Vorteil beim Gaskessel aus, wenn die WP nicht effizient genug ist.
Dies wird sich jedoch zugunsten eines reinen Wärmepumpenbetriebs schnell ändern (siehe Abbildung 9).
Abbildung 9: : Kosten und CO2-Emisionen mit WP in Deutschland 2019 und prognostiziert nach 2025; Quelle Fraunhofer ISE
Falsch.
Die technische Weiterentwicklung von Wärmepumpen ist derzeit auf unterschiedliche Ziele ausgerichtet, so wie auch die Bedürfnisse und Erwartungen der Endkunden unterschiedlich sind. Das spiegelt sich in den Arbeiten im Rahmen des internationalen Projekts "Annex 55 CCB". Die vier möglichen Entwicklungsrichtungen sind schematisch in dieser Grafik dargestellt (Abbildung 10):
Abbildung 10: : mögliche Entwicklungsrichtungen bei WP; Quelle Fraunhofer ISE
Zu teuer in der Anschaffung, hohe Heizkosten im Betrieb und unwirtschaftlich: Auch das sind Wärmepumpen-Mythen, von denen immer wieder zu hören ist. Ob sie wahr sind, hängt vom Einzelfall ab. Denn optimal ausgelegt und eingestellt, spart eine Wärmepumpe nachhaltig Kosten ein. Das gilt bereits heute und verstärkt sich, wenn der Preis für Strom aus erneuerbaren Energien sinkt, wie die folgenden Abschnitte zeigen.
Grundsätzlich richtig.
Allerdings wird Strom nicht direkt 1:1 zum Heizen verwendet, er betreibt den Kompressor und zum Beispiel den Ventilator der Luftwärmepumpe. Für 4 kWh Wärme braucht eine Wärmepumpe nur ungefähr 1 kWh Strom. D. h. 3 kWh Wärme kommen aus der Umwelt, sind quasi gratis. Einzig der integrierte Heizstab zieht direkt Strom zur Wärmegenerierung. Dieser springt aber lediglich an, wenn die Wärmepumpe im Winter die Spitzenlast nicht mehr decken kann – und das kommt bei einer richtigen Auslegung der Wärmepumpe eher selten vor.
Möglichweise rührt das Vorurteil daher, dass Wärmepumpen bei sehr niedrigen Temperaturen weniger Wärme mit demselben Stromeinsatz pumpen als bei höheren. Was den Stromeinsatz dann phasenweise steigen lässt.
Natürlich erhöhen sich die Stromkosten beim Betrieb einer Wärmepumpe, dafür fallen aber die Gaskosten für die Gasheizung oder die Ölkosten für die Ölheizung weg. Manche Energieversorger (Stromhändler) bieten mittlerweile Stromtarife für Wärmepumpen an. Dieser Wärmestrom ist bis zu 25 % günstiger als übliche Haushaltsstromtarife. Spezielle Tarife setzen einen gesonderten Stromzähler für die Wärmepumpe voraus. Der Stromverbrauch der WP und der Haushaltsstrom werden dann getrennt gemessen. Wer seinen Heizbedarf bewusst reguliert, kann seinen Stromverbrauch zudem gering halten.
Fakt ist: Im Verhältnis zur gewonnenen Wärme ist der Stromverbrauch bei Wärmepumpen nicht hoch und kann durch aktives Zutun auch verringert werden.
Ohne das Gebäude und die örtlichen Gegebenheiten zu kennen, ist eine Prognose zu den Heizkosten mit WP nicht möglich. Denn diese hängen von zahlreichen individuellen Faktoren ab. Sind die Voraussetzungen günstig, arbeitet die Heizung mit einer hohen Jahresarbeitszahl. Sie benötigt dann wenig Strom, um ausreichend Wärme bereitzustellen und spart nachhaltig Heizkosten ein.
Dazu trägt auch der Trend der Flexibilisierung am Strommarkt bei. Anbieter verkaufen Strom zukünftig zu schwankenden Preisen. Ist er im Überschuss vorhanden, gibt es die elektrische Energie besonders günstig. Wärmepumpen können das in Zukunft nutzen, um einen Wärmevorrat anzulegen und in preisintensiveren Phasen weniger Strom aus dem Netz zu ziehen. Mit anderen Heizsystemen ist das nicht möglich. Und mit einer eigenen Photovoltaikanlage lässt sich die Stromrechnung noch viel stärker senken.
Mag gelegentlich vorkommen.
Es gibt verschiedene Gründe, aus denen Hausbesitzer aktuell zurückhaltender beim Kauf von Wärmepumpen sind. Zum einen ist das die große Verunsicherung durch das neue Heizungsgesetz. Das wurde allerdings von der Presse aufgebauscht.
Zum anderen sind es die erwarteten Förderbedingungen. Während der Staat den Einbau einer Wärmepumpe 2023 mit bis zu 40 Prozent ohne Limit bezuschusst, gibt es ab 2024 bis zu 70 Prozent Förderung für Herstellkosten bis 30.000 € sowie günstige Ergänzungskredite. Voraussetzung ist, dass zur Antragstellung noch keine Liefer- oder Leistungsverträge vergeben wurden.
Falsch.
Das glauben nicht wenige. Richtig ist, dass es erstens große Unterschiede gibt, je nachdem um welche Art Wärmepumpe es sich handelt. Und zweitens, dass bei der Beurteilung der Investitionskosten die langfristigen Einsparungen durch die Wärmepumpe oft vergessen werden.
Wasser-Wasser-WP und Erd-Wasser-WP erfordern tatsächlich höhere Einstiegskosten, da hier auch größere Bohrungen bzw. Erdbewegungen unternommen werden müssen. Bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe sieht das schon wieder ganz anders aus. Hier beginnen die Kosten eher im unteren fünfstelligen Bereich.
Zwar sind die Kosten im Moment vergleichsweise hoch, verantwortlich dafür sind jedoch zahlreiche Einflussfaktoren. Ein Beispiel sind die geplanten Umfeldmaßnahmen. So fallen die Kosten höher aus, wenn Verbraucher im gesamten Haus eine Fußbodenheizung nachrüsten. Eine hohe Förderung zieht auch meist höhere Anschaffungskosten nach sich.
Die gute Nachricht: Alle mit dem Heizungstausch verbundenen Kosten fördert der Staat bereits heute. Während es bis 2023 Zuschüsse von 25 bis 40 Prozent gab, erhalten Sanierer ab 2024 bis zu 70 Prozent Förderung für die neue Wärmepumpe. Hinzu kommt die Möglichkeit, einen günstigen Ergänzungskredit abzuschließen.
Wichtig zu wissen: Ob sich die Investition in eine neue Heizung lohnt, hängt nicht allein von den Anschaffungskosten ab. Einen großen Einfluss haben auch Verbrauchskosten. Experten können diese individuell einschätzen und eine verlässliche Aussage zur Wirtschaftlichkeit treffen.
Die Differenz aller nötigen Investitionen inklusive Installation zwischen einer Luft-Wasser- Wärmepumpe und einer Gasbrennwert-Heizung beträgt im Altbau ungefähr 20.000 €. Diese Mehraufwendungen reduzieren sich durch die Nutzung der aktuellen Förderung um etwa 7.500-12.000 €. Es verbleiben also je nach Alter des bestehenden Wärmeerzeugers und des gewählten Kältemittels der Wärmepumpe, die für die genaue Förderhöhe ausschlaggebend sind, noch etwa 8.000 € - 12.500 € höhere Investitionen.
Der Blick auf die reinen Investitionskosten vor Förderung ist aber letztlich eine Verbraucherfalle – entscheidend ist die Wirtschaftlichkeit über die Betriebszeit. Hier punktet die Wärmepumpe ganz eindeutig. Dazu kommt: Gerade bei sehr alten fossilen Geräten fallen bei der Heizungsmodernisierung auch beim 1:1-Wechsel (Gas gegen Gas oder Öl gegen Öl) umfangreiche Kosten an – das betrifft den Austausch der Peripherie, z.B. der Mischergruppe und weitere kostenintensive Maßnahmen, sodass Fachleute hier mittlerweile nur noch einen geringen Unterschied bei den Investitionskosten zwischen dem Wechsel auf eine Wärmepumpe und einer umfassenden Heizungsmodernisierung mit dem bestehenden Wärmeerzeugertyp sehen.
Umgekehrt spart die Wärmepumpe Energie, und damit Kosten ein. Den Mehraufwendungen stehen Einsparungen gegenüber, sodass sich das System mit der aktuellen Förderung amortisiert. Somit ist die Wärmepumpe in einer Vollkostenbetrachtung mit der Förderung ein wirtschaftliches System.
Falsch
Mit einer neuen, individuell geplanten und richtig eingestellten Wärmepumpe lässt es sich effizient heizen. Es fallen weder Emissionen noch CO2-Abgaben an und der Wert der Immobilie steigt in der Regel an. Besonders groß ist der Effekt, wenn das gesamte Heizsystem modernisiert wird (zum Beispiel mit Fußbodenheizung) und eine Photovoltaikanlage den Strombedarf teilweise selbst deckt.
Die Links zu den Mythen aus dem Internet in alphabethischer Reihenfolge: