Artikel 468: Kommentar zum Artikel der IG Roßdorf

Am 14.3. hatte die IG Roßdorf wieder einmal „interessante“ Nachrichten im RAZ über die Windräder (WEA) im Roßdorfer Wald zu berichten. Es war von kumulierten Verlusten von 650.000 Euro der Wind-gesellschaft zu lesen, die diese Windräder betreiben. Ferner noch, dass Windräder (allgemein) 100 bis 140 Tage „stillstehen“ (also den ganzen Tag), dass es „nicht genügend Netze“ gibt, dass WEA Anlagen SF6 enthalten (Treibgas), dass WEA-Betreiber in Deutschland 1 Mrd. Euro vom Staat erhalten und der Roßdorfer Wald nicht weiter verschandelt werden darf. Der Artikel war von jemandem geschrieben, der augenscheinlich keine weiteren WEA im Roßdorfer Wald sehen möchte. Einer der Vorzüge von Demokratien ist ja, dass jeder seine Meinung sagen kann und soll, egal ob er etwas von dem versteht, worüber er schreibt. Zu den vorgetragenen Äußerungen der IG

Roßdorf haben wir folgende Kommentare:

  1. Es gibt als wesentliche für Deutschland relevante regenerative Energiequellen nur die Windkraft und die Photovoltaik, beide Potentiale stehen erst einmal in ausreichender Menge zur Verfügung. Zudem ist ein Beklagen darüber grundsätzlich nicht hilfreich, wenn die Bundesregierung sich bereits in mehreren internationalen Vereinbarungen zum Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik bekannt hat. Das ist nämlich auch Demokratie – Vereinbarungen einhalten.
  2. Es wurden kumulierte Verluste von 650.000 Euro in 9 Jahren der Betreibergesellschaft genannt, was wohl eine Aussage zur Wirtschaftlichkeit (total unwirtschaftlich) sein sollte. Wenn eine Betreibergesellschaft von 2 WEA Verluste macht, dann heißt das nun mal noch überhaupt nicht, dass die WEA nicht ertragreich über die gesamte Laufzeit sind, denn man  weiß ja nun mal überhaupt nicht, wie die genauen wirtschaftlichen Beziehungen sind, in denen die Betreibergesellschaft zur Mutter (GGEW) steht. Die wirtschaftlichen Spielregeln lassen sehr viel Gestaltungsspielraum zu , wenn es um die Ausweisung von Gewinnen oder Verlusten geht. Wenn man nur die Bilanz der Betreibergesellschaft (und nicht die Gewinn- und Verlustrechnung) liest, ist keinerlei Aussage möglich, ob die WEA für alle Beteiligten (Betreibergesellschaft, Mutter, sonstige Beteiligte) profitabel ist oder nicht. Der Autor der IG Roßdorf versteht das allerdings nicht oder ignoriert es bewusst. Wenn einer Investition von ca. 9 Mio Euro jährliche Einnahmen von ca. 9x100.000 = 900.000 Euro entgegenstehen und für Wartung nur ca. 90.0000 Euro/Jahr fällig sind, darüber hinaus noch mehrere Zehntausend Euro Pacht und Verwaltung, vielleicht 200,000 Euro insgesamt, zuzüglich Zinsen im niedrigen einstelligen Prozentbereich, dann kann man sehr schnell erkennen, dass man damit über einen Zeitraum von 10-15 Jahren auch durchaus Geld verdienen kann. Und es ist auch kein Geheimnis mehr, dass die Erzeugung von regenerativem Strom generell inzwischen deutlich preiswerter ist als die Erzeugung über fossile Kraftwerke, auch mit WEA im Bereich der üblichen 2000 Vollbenutzungsstunden im Binnenland. Dazu gibt es genügend Studien, die über das Internet zugänglich sind. 
  3. SF6 ist in den meisten Schaltanlagen, bzw. Umspannanlagen enthalten. Und davon gibt es auf jeden Fall Hunderttausende in Deutschland und die wenigsten arbeiten für WEA. SF6 ist ein Mittel, welches grundsätzlich für die Funktionalität einer Schaltanlage wesentlich ist, wobei es auch andere Möglichkeiten gibt, die Funktionalität zu gewährleisten. 
  4. Die Ableitung der erzeugten Windenergie in Roßdorf ist auch bei einem weiteren Ausbau völlig unkritisch, da es keine weiteren großen WEA in der näheren Umgebung gibt und alleine mit Darmstadt ein genügend großer Verbraucher in nächster Nähe ist, der gerne die überschüssige Energie aus Roßdorf verbraucht. Und „genügend Netze“ gibt es definitiv in Deutschland, einige von diesen müssen allerdings verstärkt werden. 

FAZIT zum Artikel der IG Roßdorf: Versuchte Stimmungsmache

gegen WEA ohne ausreichende Sachkenntnis!

 

REG.eV, Wulf Kraneis, Vorstandsvorsitzender